Ich spiele Call of Duty seit 2004, als der erste Teil auf den Markt kam, und habe seitdem keinen Titel ausgelassen. Doch gerade bei Call of Duty: Modern Warfare 3 war ich enttäuscht. Die Kampagne fühlt sich mehr wie ein „Best-of“ früherer Missionen an und weniger wie ein eigenständiges Spiel. Für Veteranen der Serie wird schnell klar: Hier wurde viel recycelt. Doch bedeutet das automatisch, dass sich der Kauf nicht lohnt?
Einzelspieler-Modus: Zu schnell vorbei?
Der Einzelspieler-Modus ist traditionell das Herzstück von Call of Duty, aber bei Modern Warfare 3 kommt schnell das Gefühl auf, dass die Entwickler hier nicht ihr volles Potenzial ausgeschöpft haben. Die Missionen sind teilweise hektisch und überladen, ohne die Tiefgründigkeit und den erzählerischen Schwung, den man aus früheren Teilen wie Modern Warfare 1 und 2 kennt. Ein weiteres Manko ist die kurze Spielzeit – nach nur wenigen Stunden hat man den Abspann gesehen. Dabei waren die Vorgänger deutlich umfangreicher und intensiver.
Multiplayer: Altbewährtes mit neuen Twists
Im Multiplayer zeigt sich Call of Duty: Modern Warfare 3 von seiner stärksten Seite. Die verschiedenen Modi bieten ausreichend Abwechslung, sodass für jeden Spielertypen etwas dabei ist.
Standard-Modi:
- Team-Deathmatch: Der Klassiker, bei dem man Punkte durch das Ausschalten von Gegnern sammelt.
- Herrschaft: Hier geht es um das Einnehmen und Verteidigen von strategischen Punkten.
- Suchen und Zerstören: Ohne Respawns, dafür mit viel Taktik.
- Abschuss Bestätigt: Eine interessante Variation des Team-Deathmatch, bei der man Hundemarken von getöteten Gegnern einsammeln muss.
- Jeder gegen Jeden: Der Modus für Einzelkämpfer.
- Headquarters, Stellung und Kontrolle: Bieten jeweils unterschiedliche Herausforderungen im Teamspiel.
- Waffenspiel: Perfekt für Spieler, die eine Herausforderung lieben und sich gerne mit verschiedenen Waffen beweisen.
- Bodenkampf: Eine größere Variante von Team-Deathmatch, bei der auch Fahrzeuge eine Rolle spielen.
Hardcore-Modi:
Für die Hardcore-Spieler unter uns, die ein authentischeres und intensiveres Spielerlebnis suchen, sind die Hardcore-Modi ideal. Hier gibt es kein HUD, keine Fadenkreuze und realistische Schadensmodelle – ein Treffer reicht oft aus.
Ein besonderes Highlight ist der neue Cutthroat-Modus, bei dem sich drei Dreierteams in einem intensiven Wettkampf gegenüberstehen. Dieser Modus bringt frischen Wind in den Multiplayer und hebt sich durch das taktische Gameplay von den altbekannten Modi ab.
Anpassung der Waffen
Die Anpassungsmöglichkeiten der Waffen im Multiplayer sind nahezu endlos. Jede Waffe kann durch das Sammeln von Erfahrungspunkten und durch freischaltbare Aufsätze modifiziert werden. Ob Scharfschützengewehre, Sturmgewehre oder Maschinenpistolen – für jeden Spielstil gibt es das passende Equipment. Besonders hervorzuheben sind dabei die Freischaltbedingungen für spezielle Ausrüstungen, die oft an den Gewinn von Matches geknüpft sind. Auch wenn dies für manche Spieler eine Herausforderung darstellen mag, sorgt es für zusätzlichen Anreiz, sich kontinuierlich zu verbessern.
Negative Aspekte: Satanische Inhalte und fragwürdige Skins
Leider hat sich im Multiplayer auch einiges eingeschlichen, das nicht jedem zusagen dürfte. So gibt es diverse Operator-Skins, die stark an okkulte und satanische Symbole angelehnt sind. Besonders störend finde ich, dass es sogar Karten gibt, die entsprechend modifiziert wurden. Diese Inhalte wirken fehl am Platz und trüben den Spielspaß, besonders für Spieler, die mit solchen Themen nichts anfangen können.
Zombie-Modus: Verpasste Chancen
Der Zombie-Modus war einst ein Aushängeschild der Serie, doch bei Modern Warfare 3 bleibt er weit hinter den Erwartungen zurück. Die Mischung aus Warzone und Zombies wirkt erzwungen und bringt weder den Adrenalinkick noch die strategische Tiefe früherer Zombie-Maps.
Die wenigen Zombies, die sporadisch auftauchen, und die uninspirierten Missionen auf der weitläufigen Karte sorgen für mehr Frust als Lust. Es fehlt das Gefühl der Bedrohung und der Druck, den man aus früheren Teilen wie World at War oder Black Ops gewohnt ist.
Warzone-Modus: Bekannte Stärken und Schwächen
Der Warzone-Modus bietet altbewährte Battle Royale-Erfahrungen und ergänzt diese um Modi wie Resurgence und Beutegeld. Leider gibt es auch hier keinen Hardcore-Modus, was für Spieler, die mehr Realismus bevorzugen, ein echter Wermutstropfen ist. Trotzdem kann Warzone, besonders im Team, sehr viel Spaß machen, auch wenn es manchmal an der nötigen Tiefe fehlt.
Ranglisten Spiele
Natürlich gibt es auch Ranglisten Spiele, hier gibt es nur eine begrenzte Auswahl an Waffen und Aufsätzen und es wird der Modus „Suchen und zerstören“ gespielt.
Kein Hardcore Modus, d.h der Fadenkreuz ist sichtbar und die HUD ebenfalls, auch sind mehrere Treffer erforderlich.
Fazit: Lohnt es sich?
Call of Duty: Modern Warfare 3 hinterlässt gemischte Gefühle. Während der Multiplayer mit seinen vielen Modi und Anpassungsmöglichkeiten durchaus überzeugen kann, lassen der Einzelspieler und der Zombie-Modus zu wünschen übrig. Die Entscheidung, das Spiel zu kaufen, hängt letztlich davon ab, wie sehr man Call of Duty und speziell die Modern Warfare-Reihe liebt. Für 70 Euro bekommt man allerdings zu wenig geboten – besonders, wenn man bedenkt, dass das Spiel ursprünglich als Add-on geplant war. Wer warten kann, sollte auf einen Rabatt oder alternative Kaufmöglichkeiten zurückgreifen.
Pro:
- Viele Multiplayer-Modi und Anpassungsmöglichkeiten.
- Cutthroat-Modus bringt frischen Wind.
- Hardcore-Modi für Realismus-Fans.
- Bekannte und beliebte Karten wie „Terminal“.
Kontra:
- Kurze und uninspirierte Einzelspieler-Kampagne.
- Unnötige satanische Inhalte im Multiplayer.
- Zombie-Modus weit unter den Erwartungen.
- Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht.