Der Zweite Weltkrieg steht bei Games oftmals im Mittelpunkt. Die Landung in der Normandie haben wir schon oftmals nachspielen dürften. Doch für Company of Heroes 3 hat uns Relic weiter in den Süden geführt, in die Weinberge Italiens und die Wüste Nordafrikas. Und seit den vorherigen Spielen hat sich viel verändert, mit einer wachsenden Ambition und dem Wunsch nach Experimenten seitens des Studios. Das ist etwas Neues, aber es sind nicht die Neuheiten, die mich am meisten beeindruckt haben.
Video Review Index:
Einleitung (00:00)
Die Story (00:36)
Die Steuerung (00:49)
Die Grafik (02:36)
Der Sound (03:12)
Nordafrika Kampagne (03:44)
Italien Kampagne (05:38)
Freier Modus (06:24)
Multiplayer Schlachten (10:05)
Spielsuche Zeit (12:10)
Company of Heroes 3 ist ein gewaltiges Spiel, das zwei Kampagnen und vier Fraktionen bietet. Es gibt die Afrikansiche Kampagne und den Freien Modus in der dynamischen italienischen Kampagne – etwas, das einer World War 2 Total War / Civilization ähnelt.
Von Sizilien bis Rom kämpft Ihr Euch bis nach Norden vor, bekämpft die Nazis in zufälligen Scharmützeln in unglaublichen maßgeschneiderten Missionen. Es ist eine riesige rundenbasierte Kampagne, die eine Vielzahl spektakulärer, taktisch interessanter RTS-Schlachten bietet. Leider fehlt jedoch in Company of Heroes 3 eine gewisse Dynamik.
Als RTS ist Company of Heroes 3 ganz oben dabei und macht auch viel Spass, aber die experimentelle Kampagne von Relic ist tragischerweise eine Enttäuschung und hatte mich schon auf der Beta abgeschreckt. Auf meinem fast 40-stündigen Marsch nach Rom stieß ich kaum auf Widerstand. Abgesehen davon schienen die KI der Nazis resigniert zu haben, mir alles zu überlassen, was ich beansprucht hatte. Unabhängig von den Schwierigkeitseinstellungen ist Aggressivität für sie ein Fremdwort, da ich es auf den höchsten Schwierigkeitsgrad Experte gespielt hatte.
Wenn eine Eurer Einheiten auf eine feindliche Einheit trifft, versucht sie wahrscheinlich, diese anzugreifen, nachdem Sie Ihren Zug beendet haben. Sie sind also zumindest bereit, ihr Gebiet zu verteidigen, gehen jedoch nie darüber hinaus. Dies macht die Kampagne größtenteils sinnlos und verwandelt sie in einen pflichtgemäßen Spaziergang. Ihnen wird gesagt, Städte zu verteidigen und Befestigungen zu bauen, um dies zu unterstützen, aber dies ist eine Verschwendung von Einheiten und Ressourcen, wenn der Feind nie in den Süden vorstoßen wird.
Die Story:
Die Story von Company of Heroes 3 ist sehr langweilig und man möchte diese einfach nur überspringen. Es werden einige gemalte Grafiken gezeigt. Welche mit einer langweiligen Story als Text in Deutsch lesbar ist.
Deshalb ist es auch dem Spieler nicht möglich, sich irgendwie mit der Story verbunden zu fühlen und so in das Spiel besser einzutauchen.
Langweiliger hätte man eine Story kaum machen können, als es Relic bei Company of Heroes 3 geschafft hat!
Die Missionbesprechungen:
Die Missionsbesprechungen in Company of Heroes 3 sind absolut in Ordnung, es werden die wichtigsten Ziele mitgeteilt und worauf evtl. noch zu achten ist. Es ist aber auch nicht innovativ, sondern einfach nur Standard.
Der Freie-Modus:
Der Freie Modus von Company of Heroes 3 ist besonders interessant, da man hier seine eigene Geschichte schreiben kann… Es ist einem selbst überlassen, welche Städte man einnehmen tut und welche man später einnimmt.
Jede Einheit, die Ihr anfordert, bietet meist sehr viele Möglichkeiten. Beispielweise die indische Artillerie Company kann feindliche Positionen bombardieren, Städte aufweichen, Befestigungen entfernen, Brücken sprengen und feindliche Einheiten schwächen.
Zusätzlich zu den meiner Meinung nach sinnlosen Befestigungen, die Ihr überall in Italien errichten können, bietet die Eroberung noch mehr Möglichkeiten, Eure Ressourcen auszugeben. Erobert Ihr einen Flugplatz, können Ihr Aufklärungsflugzeuge losschicken, um den Nebel des Krieges zu beseitigen, oder Bomber, um Ziele für einen Bodenangriff vorzubereiten. Die Eroberung von Häfen erhöht hingegen Ihr Bevölkerungslimit und gibt Euch mehr Schiffe, die Feinde vom Meer aus angreifen können. Zusammen bieten diese eine Unmenge von Optionen, um anzugreifen.
Die Kampagnen-Fortschrittssysteme sind weniger der Hit, die ein ziemlich verworrenes Durcheinander sind. Einheiten gewinnen Erfahrung im Kampf, sei es in einem richtigen RTS-Gefecht, einem automatisch gelösten Kampf oder einfach durch Zerstören eines Bunkers auf der Karte. Aus dieser Erfahrung erhalten Sie eine stattliche Menge an Fähigkeitspunkten, die wiederum über drei verschiedene Systeme ausgegeben werden müssen: Fähigkeiten, Upgrades und Einheiten. Es gibt zu viel, um es bequem zu priorisieren, insbesondere wenn Ihr viele verschiedene Einheiten jonglieren müsst, und sie passen einfach nicht gut zusammen, auch visuell nicht. Die Benutzeroberfläche für jede Einheit ist völlig unterschiedlich, ebenso die Reihenfolge, in der Sie Dinge freischalten.
Subkommandanten tragen durch Einführung eines weiteren Fortschrittssystems zum Durcheinander bei, eine weitere interessante Idee, die leider nicht ganz gelungen ist. Auch hier haben wir eine Liste von freischaltbaren Boni, aber diesmal ist es Loyalität, nicht die Erfahrung, die ihr dort freischaltet. Die britische Generalin Norton, der US-General Buckram und der italienische Partisanenführer Valenti haben jeweils ihre eigenen Ziele und Persönlichkeiten, und indem Ihr gelegentlich Missionen für die Gruppen erledigt oder sich Ihr Euch entsprechend verhaltet. Wie es vereinbart wurde. So füllt sich Eure Loyalitätsleiste auf und schalten euch den Boni frei.
Die Boni, die Ihr erhaltet, sind manchmal ziemlich hilfreich, wenn auch nicht besonders spektakulär, wie reduzierte Fähigkeitsabklingzeiten, aber wenn es darum geht, Beziehungen zu entwickeln, die Ihr freischalten müsst, fehlt es an ernsthafter Spannung. Obwohl es zuerst so aussieht, als würde die Spannung zwischen dem Punkt, Euch zu schweren Entscheidungen zwingen, scheint es in Wirklichkeit so, als müsstet Ihr wirklich hart arbeiten, um nicht alle drei zu Euren besten Freunden zu machen.
Die italienische Kampagne sieht also sehr nett aus und eine Mischung aus Civilization und Company of Heroes 3 ist optisch gut gelungen. Aber spielerisch fehlt einfach der Reiz, da man sich eh Stadt für Stadt vorarbeitet und die KI nicht wirklich eine Gefahr bei diesen Plänen darstellt. Es gibt keine Gegenangriffe, welche Euch den Sieg kosten könnte, außer natürlich im Gefechtsmodus.
Der Freie Modus in der Italienischen Kampagne erlaubt es Euch natürlich auch Orte zu bombardieren und damit den Wiederstand von Städten effektiv zu schwächen, bevor Ihr in die Schlacht zieht. Dabei gestalten und zerstören Italiens Städte und Landschaften gemäße Euerer Strategie neu. Das Gelände spiegelt Eure Entscheidungen also wider, die Ihr trefft.
Zwischen den großen Missionen gibt es unzählige zufällige Scharmützel, und aufgrund der Länge der Kampagne hatte ich Bedenken, dass sie vielleicht etwas langweilig werden könnten. Das stellte sich jedoch nicht als der Fall heraus, nicht nur, weil die Scharmützel-Karten und Ziele zahlreich sind, sondern auch, weil jeder Unternehmenstyp einen anderen Spielstil und verschiedene Einheiten hat, die die Dinge selbst nach 40 Stunden aufregend halten.
Jeder Unternehmenstyp hat jedoch einen fantastischen Kniff, von der panzerlastigen US Armored Company bis zur listigen US Airborne Company. Und obwohl sie alle ihre eigenen einzigartigen Tricks haben, sind sie auch unglaublich vielseitig, mehr als fähig, sich jeder Herausforderung zu stellen, wenn auch auf etwas unterschiedliche Weise. Das taktische Pausensystem erleichtert es, sich mit jedem Unternehmen und den Einheiten darin vertraut zu machen, indem es Ihnen Raum gibt, umfangreichere Angriffe zu planen und zu koordinieren oder eine Befehlskette zu erstellen. Ihr könnt Euch dabei so viel Zeit nehmen, wie Ihr braucht, um Rauchgranaten zu werfen, Ihre Geschützcrews in Position zu bringen, einen Luftangriff herbeizurufen und einige tapfere Jungs in ein befestigtes Gebäude zu schicken. Bevor Ihr Eure Aktion fortsetzen könnt, da es ein rundenbasierter Modus ist.
Deshalb finde ich besonders die Luftwaffenkampgruppe nützlich, hier kann ich die Punkte auf der Karte schnell einnehmen und mir die nötigen Truppen per Luftabwurf rufen.
Der Multiplayer / Mehrspieler
Der Multiplayer von Company of Heroes 3 ist sehr gut geworden, es gibt eine ordentliche Auswahl an Karten, durch die 4 Fraktionen und jeweils 3 Kampfgruppen, bietet der Multiplayer unzählige Stunden Spielspaß.
Auch gab keine Probleme während Matches, es kam nicht einen einzigen Abbruch. Nur vor dem Match gab es 1x einen Abbruch der Verbindung. Sonst war der Multiplayer immer stabil, was auch zum Spiel selbst zutrifft.
Kurze Zusammenfassung:
Das Spiel ist am 23. Februar 2023 erschienen und bietet eine Singleplayer-Kampagne, einen Multiplayer-Modus und bei der PC Version noch einen Zombie-Modus.
Ich habe das Spiel in vier Kategorien bewerten: Grafik, Sound, Gameplay und Story. Für jede Kategorie vergebe ich eine Punktzahl von 1 bis 10, wobei 10 die beste und 1 die schlechteste Bewertung ist. Am Ende werde ich die Punktzahlen zusammenzählen und eine Gesamtbewertung für das Spiel abgeben. Los geht’s mit der Grafik.
Die Grafik von Company of Heroes 3 ist solide, aber nicht spektakulär. Das Spiel läuft auf der PS5 in 4K-Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde, was für ein flüssiges und scharfes Spielerlebnis sorgt. Die Umgebungen sind detailreich und abwechslungsreich gestaltet, von den Wüsten Nordafrikas über die Städte Italiens bis zu den Schneelandschaften Deutschlands. Die Explosionen, Raucheffekte und Trümmer sind beeindruckend und vermitteln ein Gefühl von Zerstörung und Chaos. Die Fahrzeuge, Waffen und Soldaten sind realistisch und authentisch modelliert und animiert. Auch die Beleuchtung, Schatten und Reflexionen sind ebenfalls gut gelungen und sorgen für eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Allerdings gibt es auch einige Schwächen in der Grafik, die das Gesamtbild trüben. Die Texturen sind teilweise unscharf und verwaschen, vor allem wenn man in die Nähe der Objekte zoomt. Die Gesichter der Charaktere sind ausdruckslos und leblos. Die Zwischensequenzen sind nicht besonders gut inszeniert und wirken statisch und hölzern. Die Kameraführung ist oft unübersichtlich und verwirrend, vor allem in den Open-World-Missionen. Die Ladezeiten sind recht lang und unterbrechen den Spielfluss. Die Grafik von Company of Heroes 3 ist also nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Ich vergebe dafür 7 von 10 Punkten.
Kommen wir nun zum Sound. Der Sound von Company of Heroes 3 ist hervorragend und einer der besten Aspekte des Spiels. Der Soundtrack ist episch und mitreißend und passt perfekt zum Szenario und zur Stimmung des Spiels. Die Musik ist abwechslungsreich und dynamisch und passt sich dem Geschehen auf dem Bildschirm an. Die Soundeffekte sind realistisch und kraftvoll und vermitteln ein Gefühl von Intensität und Spannung. Die Explosionen, Schüsse, Motoren und Schreie sind laut und deutlich zu hören und lassen einen in die Schlacht eintauchen. Die Sprachausgabe ist ebenfalls sehr gut und professionell. Die Dialoge sind glaubwürdig und emotional und die Akzente sind passend und authentisch. Die deutsche Synchronisation ist gelungen und die englische Originalversion ist optional verfügbar. Der Sound von Company of Heroes 3 ist also erstklassig und verdient 10 von 10 Punkten.
Weiter geht es mit dem Gameplay. Das Gameplay von Company of Heroes 3 ist spannend und herausfordernd, aber auch frustrierend und fehlerhaft. Das Spiel bietet zwei verschiedene Kampagnen, eine in Nordafrika und eine in Italien, die jeweils einen anderen Spielstil erfordern. Die Nordafrika-Kampagne ist linear und klassisch und besteht aus acht Missionen, in denen man verschiedene Fraktionen und Einheiten kennenlernt. Die Italien-Kampagne ist offen und sandboxartig und besteht aus einer großen Karte, auf der man frei Orte erobern, Ressourcen sammeln und Entscheidungen treffen kann. Beide Kampagnen sind interessant und abwechslungsreich, aber auch langwierig und repetitiv.
Die eigentlichen Schlachten sind das Herzstück des Spiels und machen viel Spaß. Man muss seine Einheiten geschickt positionieren, die Deckung nutzen, die Sonderfähigkeiten einsetzen und die Umgebung zerstören. Die KI ist intelligent und aggressiv und fordert einen ständig heraus. Die Schlachten sind taktisch und dynamisch und erfordern viel Aufmerksamkeit und Planung. Das Spiel bietet auch einen Multiplayer-Modus und einen Zombie-Modus, die für zusätzliche Abwechslung und Wiederspielwert sorgen. Der Multiplayer-Modus ist schnell, actionreich und vielfältig und bietet verschiedene Modi und Karten. Der Zombie-Modus ist eher belanglos, langweilig und veraltet und bietet kaum Innovationen oder Überraschungen.
Im Mehrspieler macht Company of Heroes 3 noch deutlich mehr Spaß, man kann mann Koop zusammen spielen, als auch 1 vs 1 bis 4 vs 4 Spielen. Die Matches sind immer sehr abwechslungsreich, ohne Verbindungsabbrüche und das Balancing der Einheiten passt auch.
Schlecht dagegen ist die fehlende Multiplayer Kommunikation, so gibt es keinen Chat, oder die Möglichkeit per Headset zu sprechen. Es gibt nur die Möglichkeit ein Signal auf der Karte zu platzieren, um den Team Kollegen zu zeigen, dass dieser Punkt wichtig ist.
Die Steuerung von Company of Heroes 3 ist sehr intuitiv und bis auf 3 Punkte sehr gut. Man kommt deshalb gut zurecht und kann die Einheiten gut und schnell in Position bringen oder die nötigen Einheiten und Gebäude über ein Ring Menü ausbilden oder bauen.
Schlecht dagegen ist folgendes:
1. Es gibt keine Schnelltaste zum HQ. So müsst Ihr immer lange Scrollen, um wieder zum HQ zu kommen.
2. Auch gibt es keine Rückzugsmöglichkeit, wenn Ihr Infanterie mit Fahrzeugen gemischt habt. In dem Fall gibt es nur die rückwärts Möglichkeit, aber Eure Truppen können nicht zum HQ evakuiert werden.
3. Ihr könnt keine Gruppen erstellen, damit verbände besser getrennt ansteuerbar sind.
Das Gameplay von Company of Heroes 3 ist also gut, aber nicht optimal. Ich vergebe dafür 8 von 10 Punkten.
Zum Schluss kommen wir zur Story. Die Story von Company of Heroes 3 ist schwach und uninteressant und der schwächste Aspekt des Spiels. Das Spiel erzählt die Geschichte des Zweiten Weltkriegs aus der Perspektive der Alliierten, die gegen die Achsenmächte in Nordafrika und Italien kämpfen. Die Story ist vorhersehbar, klischeehaft und uninspiriert und bietet keine neuen oder spannenden Einblicke oder Perspektiven. Die Charaktere sind flach, stereotyp und uninteressant und bieten keine emotionale Bindung oder Entwicklung. Die Dialoge sind platt, banal und humorlos und bieten keine Tiefe oder Witz. Die Zwischensequenzen sind schlecht inszeniert, langweilig und hölzern und bieten keine Dramatik oder Spannung. Die Story von Company of Heroes 3 ist also nicht gut und verdient 2 von 10 Punkten.
Das war meine Review zu Company of Heroes 3 für die PS5. Ich fasse noch einmal die Punktzahlen zusammen:
• Grafik: 7/10
• Sound: 10/10
• Gameplay: 8/10
• Story: 2/10
Das ergibt eine Gesamtbewertung von 27 von 40 Punkten, was einer Note von 7 von 10 entspricht. Das Spiel ist trotzdem großartig, wenn man viel im Multiplayer spielt. Für den Singleplayer ist es einfach nur als „gut“ zu sehen. Es hat seine Stärken, aber auch seine Schwächen. Es ist ein solider Echtzeit-Strategie-Titel, der Fans des Genres und der Reihe gefallen wird, aber auch einige Frustmomente und Enttäuschungen bereithält. Es ist kein Meisterwerk, aber auch kein Reinfall. Von mir gibt es jedenfalls eine Kaufempfehlung für Company of Heroes 3